Offener Brief an die Welt: Berliner Zoo

Lieber Zoo in Berlin,

heute habe ich in der Bild gelesen, dass Sie "noch nicht mal die Hälfte der Bestattungskosten von Herrn Dörfler" übernehmen. Sollte die Bild recht haben, muss ich leider Ihnen sagen, wie geschmacklos und vorallem wie Kleinlich ich so eine Aktion von Ihnen finde.

Mit Knut und auch mit Herrn Dörfler haben Sie Millionen gemacht, haben einen Merchandiseapparat angeschmissen, ein Kinofilm, eine Fernsehserie gedreht, in jeder Zeitung, im Fernsehen und im Radio war von Knut, Herrn Dörfler und vom Berliner Zoo die Rede. Dann kommt dieser sympatische Mann, der sich Stunden- und Tagelang um Knut gekümmert hat, durch ein tragischen Schicksalsschlag ums Leben und der Berliner Zoo hält es nicht für nötig die Bestattungskosten zu übernehmen.

Dankend hält man die Hand auf, wenn Menschen freiwillig sich aufopfern, Dankend lässt man Kamerateams am Leben vom Knut teilhaben, Dankend nimmt man die positive Presse, den Medienrummel und die Serien entgegen die von Knut und Herrn Dörfler gemacht wurden. Aber bei dem Menschen, der dieses, sicherlich nur ein Stück, aber ein entscheidendes Stück, mitbegetragen hat, kann man nicht mal zum Danke die Hälfte der Bestattungskosten zahlen.

Ich war im Berliner Zoo vor Knut, hätte ich das vorher gewusst, wie sich die Zooleitung verhält, dann hätte ich mir den Besuch gespart und sicherlich spare ich mit den Besuch auf für die Zukunft.

Der Berliner Zoo ist der artenreichste Zoo der Welt, warscheinlich aber auch der Arbeitnehmerunfreundlichste.